iReliefs – Indirekte Rebound‐Effekte. Lebensstil-Segmentierung und
Interventionen mit Effizienz‐Feedback und Suffizienz
Fördermaßnahme „Rebound-Effekte aus sozial-ökologischer Perspektive“
Das Projekt iReliefs besteht aus vier Teilprojekten (TP):
Das Teilprojekt „Mikroökonomische Quantifizierung“, das ebenso wie das Teilprojekt „Tracking indirekter Rebounds über Feedback-Applikation“ an der CAU Kiel angesiedelt ist, fokussiert die Quantifizierung von direkten und indirekten Rebound-Effekten auf Ebene von Konsumenten/Haushalten unter Nutzung vorhandener Kaufdaten für Deutschland.
CAU VWL wird in einem ersten Schritt den Carbon Footprint (CF) für unterschiedliche Konsumbereiche (Verbrauchsbilanz) über die Zeit auf Basis eines Input-Output-Modells errechnen. Die Berechnung erfolgt sowohl für den durchschnittlichen Haushalt in Deutschland als auch für unterschiedliche Haushaltstypen.
Aufbauend auf diesen Daten wird die Nachfrage privater Haushalte nach unterschiedlichen Gütern und Dienstleistungen modelliert und mit Hilfe von ökonometrischen Regressionsverfahren werden direkte und indirekte Rebound-Effekte unter Berücksichtigung von Einkommens- und Substitutionselastizitäten geschätzt.


Das Teilprojekt „Rebound and Backfire Effects of Sufficient Lifestyles“ fokussiert auf indirekte Rebound Effekte infolge suffizienter Konsumpraktiken und einfacher Lebensstile. Über die Arbeitspakete TP2 und TP4 untersucht das Teilprojekt das Auftreten indirekter Rebounds (Größenordnung, Rebound-Muster und Einflussfaktoren) und erprobt zielgruppenspezifische Maßnahmen zur Verringerung bzw. Vermeidung von Suffizienz-Rebounds.
Die geplanten Arbeiten in TP2 verfolgen das Ziel, auf Basis zweier für Deutschland repräsentativer Datensätze Suffizienz-Rebounds von reduzierten Lebens- und Konsumstilen zu quantifizieren und Rebound-Muster sowie Austauschbeziehungen zwischen Konsumbereichen offenzulegen. Die Quantifizierung erfolgt über eine komparative Warenkorbanalyse für suffiziente und nicht-suffiziente Lebensstile, sowie die Entwicklung und Erprobung zwei unterschiedlicher Messansätze.
Das Arbeitspaket TP4 zielt darauf, zielgruppenspezifische Maßnahmen zur Reduzierung indirekter Suffizienz-Rebounds zu entwickeln und über verschiedene Praxisinterventionen zu evaluieren (Vorbefragung, Intervention, Nachbefragung und Follow-up). Die Maßnahmenentwicklung baut auf einer Vorstudie zu zielgruppenspezifischen Rebound-Mustern auf und erfolgt in enger Abstimmung mit der LMU München sowie den Praxispartnern.




Das Teilprojekt „Tracking indirekter Rebounds über Feedback-Applikation“ soll eine neue Methodik zum Tracking indirekter Rebounds entwickeln. CAU BWL erfasst mit der zu entwickelnden Applikation Eco2log Konsumdaten einzelner Verbraucher aus ausgewählten Produktbereichen sequentiell im Längsschnitt und ermittelt daraus den Carbon Footprint (CF) der Probanden. Mit Hilfe der Eco2log-App werden in verschiedenen Produktkategorien unterschiedliche Interventionen geschaltet. Dadurch lassen sich indirekte Rebound-Effekte auf andere Produktbereiche identifizieren. Weiterhin wird die Entstehung von Moral Licensing geprüft und es wird getestet, wie sich indirekte Rebound-Effekte in positive ökonomische Effekte umwandeln lassen.
Zudem führt CAU BWL im ersten Projektjahr Vorstudien zur inhaltlichen Ausgestaltung der App durch. In mehreren Befragungen der Kunden der Partnerunternehmen aus den Bereichen nachhaltige Textilien und Lebensmittel sowie Elektromobilität wird das Auftreten indirekter Rebound-Effekte in verschiedenen Konsumbereichen geprüft. Zudem wird der Einfluss von „Ereignissen“ im Sinne der Nutzung effizienter Geräte getestet (u.a. geplante Analyse der Nutzer von E-Bikes in Kooperation mit einem Praxispartner).



Das Teilprojekt 4 „Interventionsstudien“ richtet sich auf die Erforschung, Entwicklung sowie die Überprüfung der Wirksamkeit von Interventionen zur Vermeidung indirekter Rebound-Effekte infolge von suffizientem Konsum. Der Fokus der LMU in diesem Zusammenhang liegt in der sozialwissenschaftlichen Begleitung der Maßnahmenerforschung, -entwicklung, -durchführung und -evaluation in enger Kooperation mit der Universität Potsdam. Neben Literaturstudien und Gesprächsrunden mit den Praxispartnern führt die LMU Tiefeninterviews zur Erfassung der Bandbreite von indirekten Rebounds durch. Damit liefert sie einen substantiellen Beitrag zu zielgruppenspezifischen Interventionsmaßnahmen. Die Ausgestaltung des Interventionsdesigns sowie die Analyse der Wirksamkeit der jeweiligen Interventionen im Sinne einer Verringerung des Carbon Footprints (CF) von privaten Haushalten erfolgt in enger Zusammenarbeit der LMU München mit der Universität Potsdam.






